Seit früher Jugend beschäftigt mich das Thema Audio. Verstärker, Empfänger und Boxen selber bauen – das war toll. Nach dem Studium der Nachrichtentechnik an der TU Ilmenau habe ich mich in der Forschung mit Digitaler Signalverarbeitung, insbesondere von Audio Signalen beschäftigt, Dinge die heute bei jedem Mobiltelefon oder VoIP benutzt werden.

Nach meiner ersten Station in der Industrie, bei Philips, war ich viele Jahre bei den AT&T Bell Labs tätig.

Zur Jahrtausendwende habe ich in die Automobilindustrie gewechselt und war u.a. als Abteilungsleiter bei Audi für die Entwicklung von Soundsystemen und die Einbindung von Telefon und mobilen Mediaplayern zuständig.

Kann ein Auto ein Konzertsaal sein? (2005)

In der Zeit haben wir alle relevanten Preise und Vergleiche bei namhaften Zeitschriften (zB. Auto Motor Sport) gewonnen. Bestes Audio System, beste Telefonie etc. Es war die Zeit, in der Premium Sound (Bose, Harmann, …) zum Standard wurde und Advanced Sound Anlagen mit über 1000Watt und 14 plus Lautsprechern ab Werk ins Auto kamen. Dementsprechend hatten wir auch ein Soundlabor mit bester Ausstattung zur Verfügung.

Mein Austausch mit Bill Gates in einem Audi S8 beim Soundcheck

Mein Austausch mit Bill Gates in einem Audi S8 beim Sound Check (2006)

Später wechselte ich als CEO zur deutschen Traditionsmarke TechniSat Digital. Wir entwickelten und produzierten Infotainment Geräte (Audio, Media, Navigation, Telefonie, Online) für die Automobilindustrie, Hauptkunde Volkswagen AG. Der bekannte Consumer Bereich machte nur einen Bruchteil des Gesamtgeschäftes der Firma aus.

So bin ich in all den Jahren dem „guten Ton“ verbunden geblieben, bei  Anwendung des jeweiligen Stand der Technik. Und wie er sich verändert hat, von der Schallplatte über Tonband, Compact Kassette, CD, DVD, iPod &Co hin zum Smart Phone und Streaming.

Da ich selbst einige Instrumente spiele (Amateur Niveau), habe ich mir über die Zeit auch die notwendigen Studio Aufnahme Werkzeuge zugelegt. Hochwertige AD/DA Wandler, DAW (Digital Audio Workstation), Abhörboxen etc. Zur Ausstattung gehört aber auch die klassische Labor-Ausrüstung wie Löt-Station, Oszi, Tongeneratoren, Netzteile, Druckluft, 3D Druck, CAD etc.

Ich habe das Glück, dass Beruf und Hobby eng miteinander verknüpft sind – Freude am guten Ton (selbst erzeugt oder Konserve) und das notwendige Wissen, wie die Geräte funktionieren und wie man den Audio verarbeitet.

Der Reitz beim Tonband besteht  für mich darin, dass es eine Zeit repräsentiert, in der Hi-Fi etwas besonderes war. Ordentliche Boxen, Receiver, Verstärker – alles diskret mit Transistoren, bedrahteten Bauelementen und Schaltplänen, die man lesen kann. Somit sind die Geräte elektronisch auch recht leicht zu reparieren, keine Spezial ICs oder Spezialbauelemente. Allerdings ist die Mechanik oft das Sorgenkind – Gummies, Lager, Öl, Fett, Schaltkontakte, Poties, Stecker/ Buchsen – der Zahn der Zeit nagt und der Staub tut sein übriges. Aber, mit etwas Mühe und Freude lassen sich die alten Schätze wieder reaktivieren und spielen wie damals.